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Warum befestigtes Zahnfleisch für Implantate so wichtig ist – und wie wir es minimalinvasiv erhalten können

Warum befestigtes Zahnfleisch für Implantate so wichtig ist – und wie wir es minimalinvasiv erhalten können

In unserer spezialisierten Zahnarztpraxis im Allee-Center Hamm steht nicht nur die moderne Implantologie im Mittelpunkt – wir setzen auch auf nachhaltige Konzepte, die den Langzeiterfolg Ihrer Zahnimplantate sichern. Ein entscheidender, oft unterschätzter Faktor ist dabei das sogenannte „befestigte Zahnfleisch“, medizinisch: die Attached Gingiva.

Diese besondere Form des Zahnfleisches ist straff mit dem darunterliegenden Knochen verbunden – anders als die bewegliche Schleimhaut im Bereich der Wangen oder Lippen. Sie schützt die Implantate vor mechanischer Belastung, erleichtert die tägliche Pflege und schafft ein natürliches Mundgefühl.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen anhand eines aktuellen Patientenfalls zeigen, wie wichtig die Attached Gingiva ist – und wie wir sie mit modernen, minimalinvasiven Techniken erhalten oder sogar gezielt rekonstruieren können.

Was ist die Attached Gingiva – und warum spielt sie bei Implantaten eine so große Rolle?

Das Zahnfleisch im Mundraum besteht aus verschiedenen Gewebearten. Der äußere Bereich – z. B. an den Wangen – ist weich, elastisch und verschieblich. Anders die sogenannte befestigte Gingiva (Attached Gingiva): Sie liegt unmittelbar am Zahn beziehungsweise am Implantat an und ist fest mit dem Knochen darunter verwachsen.

Diese Zone ist enorm wichtig, denn:
Sie schützt das Implantat mechanisch und immunologisch.
Sie ermöglicht eine leichtere und bessere Mundhygiene.
Sie schafft einen natürlichen Übergang zwischen Zahnkrone und umliegendem Gewebe. Sie beeinflusst die Langzeitstabilität eines Implantats entscheidend.

Mehrere wissenschaftliche Langzeitstudien zeigen: Je mehr befestigtes Zahnfleisch vorhanden ist, desto geringer ist das Risiko für Entzündungen oder Rückgang des Gewebes um Implantate. Zwar können auch Implantate ohne diese Schutzschicht stabil bleiben – aber der Pflegeaufwand steigt, das Gefühl ist oft weniger natürlich, und ästhetische Probleme können entstehen.

Der aktuelle Fall: Zwei Implantate – zwei Lösungen

In dem hier gezeigten Fall konnten wir einem Patienten mit zwei nebeneinanderliegenden Implantaten im Seitenzahnbereich zu einem äußerst ästhetischen und funktionellen Ergebnis verhelfen. Entscheidend: Beide Implantate wurden von ausreichend befestigtem Zahnfleisch umgeben – obwohl die Ausgangssituation eher ungünstig war.

Implantat 1 (vorderes):

Hier konnte mit einer kreisrunden, minimalinvasiven Technik gearbeitet werden – einer sogenannten Stanzung. Dabei wird das Zahnfleisch nur punktuell geöffnet, um den Zahnfleischformer einzusetzen. Die vorhandene Attached Gingiva war so gut ausgebildet, dass keine weiteren Schritte notwendig waren. Ergebnis: Perfektes Gewebeniveau mit klarer weißlicher Zone – sichtbar im mittleren Bild der Dokumentation.

Implantat 2 (hinteres):

Etwas schwieriger war die Situation beim dahinterliegenden Molar. Hier war das befestigte Zahnfleisch ursprünglich nur schwach ausgeprägt. Wir haben uns für eine Verschiebetechnik entschieden: Mit kleinen, unterminierenden Schnitten („untertunneln“) wurde das bestehende Gewebe sanft mobilisiert und an die gewünschte Stelle verlagert – ganz ohne klassisches Zahnfleischtransplantat.

Zur Unterstützung kam eine spezielle Porzine-Membran zum Einsatz – ein biologisches Material tierischen Ursprungs, das später vom Körper in eigenes Gewebe umgebaut wird. Sie wirkt wie künstliches Zahnfleisch und wird vollständig integriert. Und das Beste: Wir mussten kein Gewebe aus dem Gaumen entnehmen – ein Punkt, der vielen Patienten wichtig ist, denn die Gaumentransplantation gilt als unangenehm und schmerzhaft.

Schmerzarm und gewebeschonend – mit modernsten Techniken

Unsere Praxis verfolgt konsequent einen minimalinvasiven Ansatz. Das bedeutet:

Keine unnötigen Schnitte
Keine Entnahmen aus dem Gaumen
Höchstmöglicher Patientenkomfort

Stattdessen setzen wir auf:

Digitale Diagnostik und 3D-Planung
Bereits bei der Erstuntersuchung tasten wir das Zahnfleisch sorgfältig ab, analysieren die Gewebestruktur mit digitalen Scans und planen Eingriffe gezielt so, dass das bestehende Gewebe maximal geschont wird.
Atraumatisches Vorgehen
Unsere Instrumente und Techniken zielen darauf ab, das Gewebe nicht zu verletzen, sondern es sanft zu formen oder zu unterstützen.
Gewebestärkende Materialien
Wie im aktuellen Fall verwenden wir hochwertige Membranen, die sich nach kurzer Zeit in körpereigenes Zahnfleisch umwandeln – ganz ohne klassische Transplantation.

Das Ergebnis: Die beiden Implantate sind heute von stabiler, ästhetisch schöner Attached Gingiva umgeben – beim hinteren mit über 2 mm zirkulär, was ein sehr guter Wert ist. Die Zahnfleischformer („silberne Kappen“) formen nun das Gewebe für die spätere, prothetische Versorgung.

Der Patient selbst sagt: „Es fühlt sich an wie mein eigener Zahn.“ Genau das ist unser Anspruch.

Muss immer befestigtes Zahnfleisch vorhanden sein?

Nein – nicht zwingend. Auch Implantate ohne zirkuläre Attached Gingiva können langfristig stabil bleiben. Entscheidend ist immer die individuelle Situation: Mundhygiene, Speichelfluss, Gewebetyp und allgemeine Gesundheit spielen hier eine Rolle.

Aber: Wenn es möglich ist, schaffen oder erhalten wir das befestigte Zahnfleisch gezielt.

Denn die Vorteile überwiegen deutlich:

Weniger Risiko für Entzündungen
Längere Haltbarkeit der Implantate
Besseres Mundgefühl
Höhere Ästhetik – besonders im sichtbaren Bereich

Ob ein solcher Eingriff nötig oder sinnvoll ist, entscheiden wir immer individuell im Rahmen der Befundaufnahme. Wir nehmen uns Zeit – und besprechen alle Optionen mit Ihnen in Ruhe.

Fachwissen auf höchstem Niveau – in Ihrer Zahnarztpraxis im Allee-Center Hamm

Unsere Praxis hat sich seit vielen Jahren auf moderne Implantologie spezialisiert. Als Inhaber verfüge ich über zwei anerkannte akademische Fortbildungen im Bereich der Implantologie:

Master of Medicine in Dental Implantology (MOM)
Master of Science in Implantology and Dental Surgery (MSc)

Diese Qualifikationen ermöglichen es uns, auch komplexe Fälle sicher, wissenschaftlich fundiert und zugleich patientenschonend zu behandeln.

Ein weiterer Vorteil: Unser praxiseigenes Meisterlabor ist direkt vor Ort. So können wir nicht nur Zahnersatz exakt anpassen, sondern auch kurzfristig reagieren, ohne externe Labore einbinden zu müssen. Das spart Zeit – und schafft Qualität, die man spürt.

Fazit: Mehr als nur ein Implantat – nachhaltige Versorgung mit gesundem Zahnfleisch

Ein Implantat ist mehr als eine künstliche Zahnwurzel. Es ist ein Baustein für Gesundheit, Lebensqualität und Ästhetik. Die umgebende Gingiva – insbesondere die befestigte Gingiva – spielt dabei eine zentrale Rolle.

In unserer Praxis setzen wir alles daran, diese wichtige Zone zu erhalten oder wiederherzustellen – möglichst schonend, möglichst komfortabel. Mit Erfolg, wie der aktuelle Fall zeigt.

Wenn auch Sie sich für eine moderne, langfristig stabile Implantatversorgung interessieren, vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin. Wir freuen uns auf Sie.