Beim Zähneknirschen (auch Schlaf-Bruxismus genannt) sind die Kaumuskeln des Schlafenden stark angespannt und die Kieferhälften drücken aufeinander. Durch das Hin-und-her-Bewegen des Unterkiefers reiben die Zähne übereinander und können so geschädigt werden. In diesem Zusammenhang können noch weitere Symptome auftreten, wie Kiefer- und Kopfschmerzen, Druck auf den Ohren, Tinnitus oder Benommenheit. Die starke Anspannung der großen Kiefermuskeln kann auch Nackenschmerzen verursachen.
Die Auswirkungen sind abgekaute Zähne, vergrößerte Kaumuskeln und Zahnabdrücke in Wange und Zunge, extrem empfindliche Zähne und eine verhärtete und schmerzende Kiefermuskulatur.
Eine weitere Form des Zähneknirschens ist der Wach-Bruxismus. Hier werden auch tagsüber die Zähne aufeinandergepresst ohne, dass es bemerkt wird.
Zähneknirschen hat verschiedene Ursachen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Ursachen meist psychischer Natur, beispielsweise großer Stress oder Ängste sind. Es kann auch genetisch veranlagt sein und durch verschiedene Risikofaktoren ausgelöst werden.
Risikofaktoren sind:
Wach-Bruxismus kann mit Selbstbeobachtung verbessert werden, indem man sich selbst auf das Zähneknirschen aufmerksam macht. Dabei hilft schon ein Notizzettel auf dem Schreibtisch.
Beim Schlaf-Bruxismus kann eine Zahnschiene Abhilfe schaffen. Sie schützt die Zähne und vermindert bei ca. 50-75% der Patienten auch die Aktivität der Kiefermuskeln in der Nacht. So lassen andere Beschwerden wie dadurch verursachte Kopfschmerzen automatisch nach.
Eine Zahnschiene ersetzt keine Therapie. Sie kann den Bruxismus zwar verbessern, meist wird aber mit anderen Therapiemethoden ein noch besseres Ergebnis erzielt.
Je nach Stärke des Zähneknirschens empfiehlt der behandelnde Zahnarzt eine einfache Aufbissschiene oder eine Schiene mit Funktionsdiagnostik, die genau an den Kiefer angepasst wird.
Weitere Therapiemöglichkeiten sind:
Der größte Risikofaktor für Bruxismus ist Stress. Es gibt viele Möglichkeiten Stress im Alltag zu reduzieren:
1. Sport: körperliche Aktivität baut Stress ab und macht müde. Gute Sportarten sind schwimmen, wandern, Radfahren oder Krafttraining
2. Kein Kaugummi kauen: Kaugummi kauen strapaziert den schmerzenden Kiefer noch mehr und gilt als weiterer Risikofaktor
3. Alkohol, Nikotin und Koffein (vor dem Schlafengehen) vermeiden
4. Tee trinken: Bestimmte Teesorten wirken beruhigend, wie Kamille, Passionsblume oder Pfefferminze
5. Kiefermassage: Eine Kiefermassage lockert Verspannungen im Kiefer
6. Dehnübungen sorgen für eine Entspannung des Schulter- und Nackenbereichs
7. Entspannung am Abend: Entspannende Musik hören und ein Buch lesen
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